Ich habe A. mal wieder gesehen, nach langer Zeit. Sie hat mir ihre Wohnung gezeigt und ihr neustes Kind: O.
Es kam zur Welt als ich mit T. in den USA war, letztes Jahr im September. Wir waren in diesem airbnb-Apartment in Los Angeles, da hab ich die sms bekommen.
O. und ich sind uns gleich sympathisch. (Mir scheint, er kam nicht ganz geplant, was eigentlich so gar nichts für A. ist, die die Dinge sehr gerne plant. Ein kleines bisschen nimmt sies ihm vielleicht übel, aber er ist so ein Typ, der offensichtlich das Gefühl hatte, er gehört auf diese Welt und sich das nicht hat nehmen lassen. Ein kraftvolles Kind, ein kleiner, witziger Aggro mit Rotznase, babydicken Bewegungsbeinchen und wenig Sprache. )
Es rührt mich immer bis in die Eingeweide, sie zu sehen, und ich weiß, dass sie das nicht weiß und wahrscheinlich auch nicht verstehen würde. Aber sie scheint mir so glücklich, so reich, an Verbindung zur Welt und ihren Mitmenschen, mit viel Kraft und Nachhaltigkeit erarbeitet und organisiert, und doch weit davon entfernt nicht zu wissen, wie traurig alles sein kann.
Leider kommt ein Freund und Nachbar von ihr dazu und wir können nicht mehr weiter reden. Oder ich nicht.
Ich erinnere mich, wie sie mich mal mutig gefragt hat, wieso ich keine Kinder will. Ich wusste nicht, wie ich ihr das erklären soll.
Ich mag, wie sie ihre Kinder handelt. Sie ist begeistert und voll dabei, sie hat wenig Angst (nicht so wie ich, die den Impuls aktiv unterdrücken muss, O. ständig zu überwachen). Sie addiert ihre Kinder zu ihrem Leben dazu und subtrahiert nicht ihr Leben von den Kindern.