Natürlich habe ich Angst. Dass der Waschbär kommt, wenn ich nachts aufs Klo gehe, dass ein Mann mir auf die Toilette folgt und versucht mich zu vergewaltigen, dass ein Tsunami kommt und den kleinen Wohnwagen in dem wir in Doppelstock-Betten schlafen (ich oben, weil das Bett nur bis max. 70 Kilo hält), wie ein Spielzeug nach oben wirft, ihn dort kurz tanzen lässt, um ihn dann in seinem riesigen Maul mit sich in den Abgrund zu reißen. Ich habe Angst, eine riesige Spinne zu sehen, eine riesige Kakerlake, eine riesige Hornisse, ich habe Angst, von einer Mücke gestochen zu werden, die eine böse, von unseren schlecht geschulten Ärzten zuhause über lange Zeit unentdeckte Krankheit überträgt, ich habe Angst, dass der Flug eine Thrombose bewirkt haben könnte, eine Embolie, die jetzt, wo wir auf einer Insel sind, weit weg von medizinischer Versorgung, meine Lunge blockiert, ich habe Angst, dass U etwas passiert und ich nicht damit fertig werde, weil ich nicht mal die einfachsten Dinge von ihm weiß, wie bspw. die Telefonnummer seiner Töchter, Mütter, Brüder, Frauen. Es ist schön hier. Deshalb habe ich Angst.