Juni 2017 – Geliebtes Tier, ich esse dir

Ich gehe mit B. ein Bier trinken. Wir reden über Tiere. Ich mag Tiere. Er auch. Da haben wir beide viel zu erzählen.

Wir reden über Oktopusse, Eichhörnchen, Seepferdchen und Pinguine. Wir begeistern uns für Esel, Ziege, und die allseits unterschätzte Kuh.

B. sagt, er mag Tiere sogar so gern, dass er Lust kriegt, sie zu essen, wenn er sie sieht. Er schaut so eine Gämse an, wenn er sie beim Klettern trifft oder sieht so einen Fischschwarm, wenn er schnorchelt, und findet sie so wundervoll, ist so begeistert von ihnen, dass er so richtig Appetit bekommt, auf einen schönen, saftigen Ziegen-Braten oder eine leckere, gegrillte Forelle am Abend. (B. ist, wie man hier unschwer erkennen kann, eher so der Outdoor-Typ, er kennt Tiere aus der freien Natur, anders als ich, die sie aus dem Fernsehen oder dem Was ist was-Buch kennt).

Das habe ich noch nie gehört. Dass einer sowas sagt. Dass er Tiere zum Fressen gern hat. Ich finde das so witzig wie genial: Der Carnivore als der konsequenteste aller Tierliebhaber!

Ich hoffe nur, B. macht das nicht auch serienmäßig mit Frauen.