Kürzlich erzählt mir eine Freundin von einem Bekannten aus der ehemaligen-DDR. Er ist Mitte vierzig, lebt noch immer in der Nähe von dort wo er aufgewachsen ist und hat seit vielen Jahren einen festen Job mit Kranken-Urlaubs-Weihnachtsgeld und Sozialversicherungen bis zum Sanktnimmerleinstag, eine Frau, ein Haus, ein Auto, ein Kind. Das Kind ist ein Junge, vierzehn. Er ist nur so einigermaßen nett, nicht der Hellste, nicht der Schnellste, und sitzt, in all dem unwidersprochen von seinen beiden liebenden Eltern, antriebslos vor dem Computer. „Da findet der doch nie einen Job, wenn da jetzt auch noch die ganzen Asylanten kommen“, sagt der Bekannte.
Tja.
Kann ich da nur sagen. Das ist es also, wovon die Mittelschicht sich bedroht fühlt? Von ihrer eigenen Dummheit, Trägheit und Faulheit?
Da wird ja nochmal ganz anders nachvollziehbar, dass die Bundesregierung über Jahrzehnte hier geborene Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund im Duldungsstatus festgehalten hat, das war ja praktisch eine Maßnahme für die innere Sicherheit.