Malaga im Mai – Mojito

der hässliche Deutsche. Ruhrgebietstyp, der uns langatmig den besten Spezial-Mojito ever verspricht. wahrscheinlich Ex-Hells Angel oder zumindest Motorradfahrer, sitzt da, vor seiner eigenen Ex-pat-Kneipe, mit seiner Frau und einer Bekannten, die vom Nachbartisch her rübernervt. Laut spricht.  Irgendeine im Grunde Fickgeschichte übers Internet erzählt, seit vier jahren hier ist und auch sonst jede Menge Infos preisgibt, die man garantiert nicht wissen will. Der Deutsche lästert über einen spanischen Angestellten. Er mag Küchenmaschinen, die Minze häckselt er ganz klein und vermischt sie mit Eis und Limetten zu einer Art Granita. Serviert in einem runden Glas mit dickem Stil, ich finds bescheuert. Die Minze hängt noch garantierter in den Zahnzwischenräumen als sonst.

Im Innenraum läuft RTL. Ich fange an, Birgit Schrowange hüsch zu finden. T. trinkt tapfer seinen von der Nebentisch-Bekannten lauthals gelobten Weißwein, man kommt von fern und nah, um sogar ganze Kisten zu kaufen – wie sind wir hier bloß reingeraten. Ah, das hotel ist direkt gegenüber.

Dort zurück hört man sie immer noch alle haarklein reden. Wenn ich hier wohnen würde, hätte ich ihn wahrscheinlich schon umgebracht. Ihn in der Küchenmaschine zerhäckselt, minzklein, er ist ziemlich dick, das lohnt sich. Aber er hat bestimmt Geldsorgen. Überhaupt tut er mir leid, mit den beiden Frauen da unten und ausgeliefert, uns, dem nur mühsam die Verachtung überlächelnden Paar, was hinstellen zu müssen.