Schon wieder eine OP. Nichts Wildes, so ein ewig verschobenes Muss-halt.
Meine Laune ist mega schlecht. Wieder stochert die Schwester in meinen Venen herum, ich fühle schon beim ersten Mal, dass es nicht klappen wird, wie ich das hasse, wenn die das nicht können und sie dann Drüberweglabern über ihre Unfähigkeit, auf dem Op-Tisch werde ich robust platziert, obwohl ich sage, dass ich meinen Arm nicht so verdrehen kann, weil die Schulter leider kaputt ist, als jemand anderes dazu kommt, ist es plötzlich kein Problem mehr, den Arm nicht derart anzuwinkeln, aber ich bin sowieso nicht mehr vorhanden, ich bin ein Bein, das jetzt fertig gemacht werden muss, weil die Ärztin gleich da ist, ich bin ein Unterschenkel, ein Unterschenkel von vielen, ein Unterschenkel der desinfiziert wird, ein Unterschenkel, der winzig fein aufgeschnitten wird, ich bin OP-Vieh, die Narkose, diesmal ein sogenannter Dämmerschlaf, wirkt mal wieder nur halbgar und ich habe starke, brennende Schmerzen, formuliere das auch, fragend, zweimal im Laufe der OP mit der vorsichtigen Intonation von: Ist das normal, ohne weitere Reaktion der Narkoseschwester, ich halte die Augen geschlossen, die Tränen laufen mir sanft und leise aus den geschlossenen Augen, wie das Blut aus dem Bein.
Habe ich schon gesagt, dass ich erschöpft bin? Das stimmt nicht mehr, ich bin aggressiv.
C. holt mich ab,
das ist so gut.
Wie schafft sie das nur immer.