Ein Kollege und ich brauchen für den Entwurf eines Radioprojekts einen Sound, einen Kapiteltrenner.
Es ist schwer, online überhaupt etwas zu finden, bzw. die frei verfügbaren Sounds passen nicht zu unserem Inhalt. Ich komme auf die Idee, Chat GPT zu fragen.
Gar kein Problem, sagt Chat. Audiodateien generieren, Töne und Musik notieren oder komponieren oder Sounddesign-Anleitungen schreiben, kann ich alles. Fein. Ich prompte haarklein den von Chat erfragten Kontext: Für was der Sound gedacht ist, wie lang er sein soll, Stilrichtung, welche Stimmung er haben soll, usw. Chat bedankt sich, wiederholt alles zur Sicherheit nochmal zusammenfassend, und schlägt im Anschluss ausufernd ein Konzept vor, bietet eine Textnotation für Musiksoftware an, fragt nach Tools, die wir benutzen, für die er seinen Vorschlag anpassen könne, erläutert Instrumentenwahl, Länge, Klangcharakter, Tempo, Tonart und macht am Ende ein Angebot: Wenn du willst, kann ich dir jetzt direkt eine MIDI-Datei generieren. Klasse, sage ich, und freu mich, wie easy das alles ist. Dann mach das doch.
Großes Gerödel im Hintergrund, da scheint schwer was gerechnet, von A nach B durchdacht zu werden. Dann das Ergebnis:
Es scheint, als könnte ich gerade keine erweiterten Funktionen zur Dateierstellung nutzen.
Na toll. Stattdessen, sagt Chat, könne ich es ja vielleicht doch selbst zu machen und erläutert mir für was, wen (Software-Auflistung) und wie er mir dafür Anleitungen bereitstellen könnte.
Ich frage ihn, ob er eine WAV statt eine MIDI ausgeben könnte.
Kann er derzeit nicht. Warum sagt er nicht. Aber, schlägt er mir enthusiastisch vor, er könne mir eine komplette Notation zur Verfügung stellen und mir dabei helfen, es in eine der vorgeschlagenen Softwares einzupflegen, auch fürs eigene Spiel gibt er mir Noten an (rechte Hand, linke Hand), auch für mein Betriebssystem könne er mir Hilfestellung geben, und mir erklären, wie ich die WAV erzeugen könne …
Danach Stille. Auf beiden Seiten.
Am nächsten Morgen. Ich habe ausgeschlafen. Chat ja vielleicht auch. Ich frage ich ihn nochmal, ob er seinen Vorschlag von weiter oben denn jetzt als WAV-Datei ausgeben könne?
Er braucht lange, die drei Punkte schwer am Atmen, Gewichte werden gedrückt.
Dann ist sie da. Die WAV-Datei! Ich drücke auf Play. Drei Computertöne erklingen, die sich, ich schwöre, so anhören:
Di Di Dii.