Juli 2016 – 48h – Matrix

Wir hatten Sex, wir waren auf dem Erdbeerfeld, wir waren essen, wir haben Spargel gekocht, wir haben unseren Genitalien Namen gegeben und darüber gelacht. Wir haben den Balkon gelobt, über Pläne im Sommer nachgedacht, uns in Entscheidungen und Gefühle einbezogen, seine Veranstaltungen besucht, seine Mutter gesehen, wir haben uns mit Freunden getroffen. Wir haben im Cafe parallel gearbeitet. Er hat Stress gehabt. Wir haben uns gesagt, dass wir gut aussehn. Wir haben uns angenervt, gestritten, zusammengenommen, vertragen. Wir haben Dinge für uns getan. Wir haben über Politik diskutiert. Und in all dieser Zeit hat er

Seinen Schwanz in eine andere Möse gesteckt. Hat Haare gestreichelt, in Augen geschaut und Füße betrachtet. Hat Brüste berührt. Seine Zunge in weiche Höhlen gesteckt. Gerüche gerochen. Ist richtig gut gekommen. Hat richtig gut gefickt. Hat Neues gelernt. Hat verglichen. Hat Gefühle entwickelt. Hat verglichen. Hat darüber nachgedacht, wer besser ist und bei wem er bleiben soll. Hat mir nicht die Möglichkeit gegeben, das Gleiche zu tun. Hat Minority Report gespielt mit mir und meiner Wahrnehmung, meiner Realität. Das Erdbeerfeld gibt es gar nicht. Das ist alles die Matrix in der ich gefangen bin, weil er es so bestimmt hat.