Zum Abschluss des Jahres fall ich auf die Fresse.
Unter Strom laufe ich einen Weg entlang, in meinem Kopf die üblichen Kämpfe, gerade hat ein Freund mir noch gesagt, dass er wegzieht, sofortige Erhöhung der Instabilität, ich bleibe mit der Schuhspitze in einem Vorsprung auf dem Gehweg hängen, und stürze nach vorne um wie ein Baum.
In meinem Mund ist Dreck, der Knochen über dem rechten Auge ist als erstes aufgeprallt, mein Kiefer fühlt sich verschoben an, der Arm tut weh. Das erste was ich denke ist: Jetzt kann ich nicht mehr schreiben.
Der junge Mann, der stehen geblieben ist, und zu dem ich jetzt hochschaue, sieht aus wie ein Engel. Did you faint or did you trip? fragt er. Es könnte ein meet cute sein, aber er schaut auf mich herab, wie auf eine alte Frau. Unangenehm berührt.
Ich beruhige ihn weg, setze mich auf eine Bank, und breche in Tränen aus. Ich bin mir sicher, dass Jemand, das Universum, Gott, T., meine Psyche, mein KörpermeinFeind, mich von hinten zu Fall gebracht hat, mit einem machtvollen kleinen Schnips aus Daumen und Mittelfinger dafür gesorgt hat, dass alles, was ich in diesem Jahr aufgebaut und worum ich gekämpft habe, und alles, was ich fürs nächste Jahr geplant und geschmiedet und worauf ich mich offen und ehrlich gefreut habe, nicht funktionieren wird. Bzw nur mit noch viel mehr Kämpfen. Und viel weniger Freude. Alle Pläne stehen in Frage, purzeln zeitlich hintereinander weg wie Dominosteine, sind der knirschende Dreck zwischen meinen Zähnen, der höhnische Schmerz in meinem Gesicht, die lapidare Untauglichkeit meines Armes.
Ich bin durcheinander.