August 2019 – allein

Dabei war ich mal so gern allein. Allein hat mich immer so stolz gemacht. Guck mal da, eine Frau, die das ganz allein macht, wie unabhängig, wie selbstbewusst, wie modern: Ins Restaurant gehen, in die Bar, auf Reisen. Jetzt hat Alleinsein was Erbärmliches, es erzählt vom Scheitern, vom Altern, vom Unvermögen sozial zu sein, von der Unmöglichkeit, jemanden zu finden, der es mit einem aushält. Allein ist ein Makel, über den niemand schafft hinwegzusehen. Auch ich nicht bei anderen.

Es war die innere Verbindung, die es möglich gemacht, das Alleinsein als Unabhängigkeit zu erleben. Als Stärke. Eine stolze Krone war das.