Plötzlich, sehr plötzlich ein Sturm. Der Wind peitscht die Bäume, bis an die Grenze ihrer Biegsamkeit, wirft das Wasser in Böen, Strömen, nein, Strudeln, durch die Luft an mein Fenster, wild, denke ich und zücke das Handy, filme aus dem Fenster, doch ich sehe nichts mehr: das Wasser jetzt so dicht, so laut an meiner Scheibe, dass mein Blick abprallt, wie an einem Autofenster in der Waschanlage, es gibt kein Dahinter mehr. Unwillkürlich weiche ich zurück, der Druck des Wassers so stark, dass ich nicht mehr sicher bin, ob das Fenster halten wird, lasse die Kamera sein, als die ersten Schläge hörbar werden, dem Rauschen des Wassers ein Prasseln und Knallen hinzufügen, Hagelkörner. Für einen Moment steigen Tränen in mir hoch. Die Erde ist wütend, denke ich. Sie schleudert sich mir entgegen. Der Planet ein Subjekt. Oder wie Latour sagen würde, ein Akteur.
Und ich kann ihn fühlen.