Juni 2020 – show to tell

Eine Freundin empfängt mich. Dass ich eingeladen wurde geschah aus Versehen. Weil ich mich gemeldet habe. Sie sagt mir – nachdem sie Drogen genommen hat – wie gern sie mich hat und dass es ihr furchtbar leid tut, dass sie sich nicht gemeldet hat. Ich winke ab, Corona usw., da waren ja einfach alle sehr zurück gezogen. (Sie hatte mir auf Anfrage mal geschrieben, dass sie gar niemanden mehr sieht, außer ihrer Familie). Sie: Naja, ich hab ja schon einzelne Leute noch gesehen.

Ich hasse es. Diese unter Droge hochgeschwemmten Liebesgeständnisse, diese hyperemotionalen Entschuldigungsschwünge, die am Ende nichts anderes produzieren und produzieren sollen als Beschwichtigungen der liebeserklärten und heimlich frustrierten Seite, neinnein, nicht schlimm, keine Schuld, dabei gehts unterm Strich doch eigentlich im Leben und in Beziehungen vor allem um eins: showing not telling.