Ok, cupid – nächster Annäherungsversuch. Diesmal dringe ich bis zur Profileinrichtung vor und poste drei Fotos, zu denen mir geraten wurde. Allein bis ich kapiert habe, wie das geht, stell ich mich an wie Opa mit seinem ersten Smartphone. Mich macht das alles irre nervös hier, kaum bin ich online, bekomme ich Likes: ping, ping, ich habe doch noch gar nichts geschrieben, ping!, stopp! jetzt wartet doch mal!, ich bin doch noch gar nicht fertig.
Ich gehe auf die Likes, kann aber niemanden sehen, das geht nur, wenn ich Geld ausgebe, wie machen das die coolen Leute hier? Und was ist ein Intro, wieso kann ich das nicht sehen, was ist ein Double Take, Help! von wegen Help, nach der Lektüre der Help-Seiten bin ich noch verwirrter, die wirken, als beschreiben sie eine Vorläufer-Version, bzw. als wären sie absichtlich kryptisch.
Ich schaffe es, bei Search durch die Männer zu blättern. Einige wenige, sehr sehr wenige, sind nett, nett, im Sinne von sympathisch. Sie haben alle so ihre Ticks, der eine findet sich zu schön, der andere redet schon im Freitext zu viel, der dritte läuft gleich schon auf Bild 3 vor einem davon (voll mein Typ), alles in allem also nichts ernstlich Unangenehmes, die üblichen Macken halt, nichts, worüber man nicht hinwegsehen könnte.
Aber man muss aufpassen. Manchmal kommt man schon beim zweiten Foto auf den Trichter: Der hat einen riesigen, schnaufenden Hund. Der hat ein Faible für klassische Musik, das er sehnlichst teilen möchte. Der will eigentlich lieber seine Freunde treffen als ne Frau. Und der hat nur den Hauptschulabschluss. Oh, hello, inner snob, da bist du wieder.
Ich warte 24 Stunden, ob jemand hängen bleibt. Einer bleibt. Aber den schreib ich dann nicht an. Er sieht gut aus, der findet sofort ne Bessere.