April 2020 – Corona 27 – Auto

Eindrücklich, wie das Auto hier nochmal zu sich kommt. Plötzlich werden Autokinos reaktiviert, Drive-In-Stationen für Corona-Tests eingeführt; am Sichersten sind Sie auf dem Fahrrad oder im Auto, heißt es. Das Auto als privater, abgeschotteter Schutzraum ist zurück. Die Welt außen vor, die Masse der Infektionszombies, Fenster hoch und ab durch die Mitte. Außerdem kann man mal rausfahren, aus dem ganzen Wahnsinn (bitte nicht zu uns, sagt Brandenburg, aber wen schert das). Und auch Hamsterkäufe lassen sich deutlich leichter tätigen mit einem Kofferraum. Glücklich also, wer grade ein Auto hat. Einen Opel Corona, haha. „In Krisenzeiten ist das Auto alternativlos“ witzelt Th. in einer Nachricht. Geiler Slogan für eine Autofirma.

Andererseits. Poppen plötzlich überall Fahrradspuren auf, mal eben schnell in Gelb auf die Straße gezeichnet, wie schnell und unbürokratisch das alles geht, was sonst nie geht, niemals, nienieniemals über Jahre und Zehnte, Forderungen werden laut, man sollte, um den Mindestabstand halten zu können, als Radfahrer und Fußgänger die Straße mitbenutzen dürfen.

Auch hier wieder die Frage. Was für eine Erfahrung wird das gewesen sein. Und was macht sie mit der Welt?

Am 23.4., einen Tag nach den Senatsbeschlüssen, wie die langsame Öffnung vor sich gehen soll, sage ich das Autoprojekt ab.

Das schmerzt.