Ich bin nicht allein mit dir, ich bin nicht bei dir, du erreichst mich nicht,
ich sitze zu weit hinten.
Und es gibt Menschen, um die ich mich kümmern, die ich im Auge behalten muss.
Im Sarg liegt jemand, jemand, der du gewesen bist, ein Bild von dir daneben, wie zur Erläuterung.
Das Lied, das du uns am Ende mit auf den Weg gibst, ist ein Abschiedslied, von jemandem, der geht, und den Zurückbleibenden wünscht, sie mögen beschützt und getröstet sein.
Als alle raus sind, aus der Kirche, durch deren Fenster an diesem Novembertag das Licht fällt, wie in einem der von dir so gemochten Chagall-Bilder, setze ich mich noch einmal in eine der Bänke, um endlich bei dir zu sein, Kontakt aufzunehmen zu dir. Ich bin dir dankbar. Ich habe von dir gelernt. Du wirst mir einfallen. Ich werde dich befragen.
Neben mir bei der Trauerfeier ein jüngerer Mann, der weint. Vielleicht einer deiner ehemaligen Studenten? Wie viele Menschen hier allein sind mit ihrer Trauer um dich, ohne dass jemand gewusst hat, dass es sie gibt. Das ist seltsam und schön. Als gäbe es da draußen weitere Kinder von dir.