In meiner Küche steht ein Pokemon. Da drüben, zum Greifen nah auf meinem grauen PVC ein kleines gelbes Ding mit Babybauch und japanischer Punkfrisur. Ich schreie, so ultimativ erstaunlich finde ich das. Ich komme mir gleichzeitig vor wie ein Kind, ein Idiot und ein Greis.
P. hat den das Pokemon da hingestellt. Sein Handy wusste sofort wo ich bin, wo er ist, nämlich in meiner Küche, meiner Wohnung, meinem Haus, meiner Straße, meiner Stadt, meinem Planeten. Ich sehe die Kamerafahrt, rauszoomend.
Ich habe nicht den Impuls das Pokemon zum Kaffee einzuladen, was mich später sehr irritiert. Wie ein kreischender Marine-Offizier befehle ich P. die sofortige Killung, die Abfeuerung desselben! Nach ein paar Anläufen klappt das auch, so leicht sind die nicht totzukriegen. Als es weg ist, bedaure ich das.
Wo ist mein Sammeln hin, meine Gastfreundschaft? Ist es die Struktur, die das vorgibt? Nein, ich wollte es weghaben, bevor ich wusste, dass es darum geht. Es kam so plötzlich, ein Eindringling in meine Privatsphäre. Was, wenn es geklingelt hätte, gefragt, gebeten? Ich hoffe.