Heute großartiger Text von Rainald Goetz in der FAZ. Genauer: verschriftlichte Rede anlässlich des Georg Büchner Preises.
Einer, der anders als all die anderen immer wieder so wahnsinnig begeistert, wahnsinnig traurig, wahnsinnig wütend ist, über alles, was ihm begegnet.
Ein Brenner, Verbrenner. Einer um den man sich sorgt, aber um den man sich keine Sorgen machen muss, er ist ja am Leben.
Aktuell gehts um Jugend und Altern.
Ich zitiere a:
Diese gigantische Kaputtheit : entsteht aus lauter kleinen schlechten Erfahrungen, die man dauernd mit sich selbst und anderen macht, und es werden im Lauf des Lebens immer mehr. Das schlimmste an ihnen ist ihre totale Banalität. Das macht sie unerzählbar.
…und b:
Selten wird es gesagt: In welchem Ausmaß die Produktion von Kunst, die ein Element des Ekstatischen braucht, durch das Altern beschädigt, ruiniert, verunmöglicht wird. Das Leben zerstört die innere Stimme.
…
ich bin mir nicht sicher, ob letzteres auf mich zutrifft, ich hoffe noch immer, meine innere Stimme zu finden, auf dem Weg zu ihr zu sein und ich war ihr als Jugendliche sicher weniger nah als heute. Trotzdem kommt es mir sehr wahr vor, im Allgemeinen.
Der Text, in dem es auch noch um alle möglichen anderen Sachen geht, aber wie immer im Grunde die Frage stellt, wie muss mans machen, damits richtig ist, und geht das überhaupt, endet mit einem Zitat aus dem Song Bologna von Wanda:
Wenn jemand fragt, wofür du stehst, sag AMORE, Amore.
Dem ist nichts hinzuzufügen.