Ja, ja, die Religion, die muss man respektieren. Na klar, jeder kann glauben, was er will. Absolut. Bin ich dafür.
Aber halten wir doch mal eins fest:
Kein Atheist rennt im Namen seiner Überzeugung durch die Gegend und sprengt Leute in die Luft. So viel kann man schon mal sagen. Kein Atheist verweigert seinen Kindern Schulbildung, Gleichstellungsgedanken, Bluttransfusionen, Masturbation oder Sex vor, nach oder während der Ehe.
Natürlich, es gibt religiöse Menschen, die lang und ausführlich erläutern können, warum das alles keinesfalls Teil ihrer Religion ist, und die das mit Stellen aus den einschlägigen Dickbüchern hieb- und stichfest belegen können, und die im Gegenteil Liebe, Umweltbewusstsein, Toleranz, Homo-Affinität und Protestkultur als die wesentlichen Aspekte ihrer Religion ansehen. Aber klar ist doch: Religion ist keine Garantie für gar nix. Ob du „a good person“ bist, or an „evil monster“, wie die Amis es gerne auf zwei populäre Nenner bringen, die sie dann, religiös wie sie sind, mit Inhalten füllen, wie es ihnen passt – im Namen von Religion ist beides gut zu machen.
Also rechnen wir doch mal auf, Auge um Auge, Wurst um Wurst, hier explodieren schließlich Bomben: Wer hat die besseren Referenzen, historisch betrachtet? Die Gottlosen mit ihrer Aufklärung, ihrer Psychologie, ihrer Wissenschaft, ihrer Philosophie oder die Gottesfürchtigen mit ihren Religionskriegen, ihren Scheiterhaufen, ihren Exorzismen und strukturellen Missbrauchsskandalen?
Welches ist das überzeugendere Konzept? Was wählst du, wo machst du dein Kreuz? (ha)