Gestern im Wartezimmer ein Kind mit einem roten Ballon.
„Ballon“, „Ballon“, feiert es, in tausendfacher Wiederholung, die Herrlichkeit des Ballons, Gemache, Gefummel, Gequietsche, dann kommts, wies kommen muss: Peng, der Ballon ist kaputt. Das Kind, ein Mädchen, vielleicht drei: Unendliches Bedauern. „Hab is puttemacht, de Ballon, kaputtemacht.“ Das Kind jammert und klagt, weint nicht, trauert aber herzzerreißend um den „Söne Ballon“, „söne, söne, Ballon“, während es die elenden Einzelteile vom Boden zupft und eins nach dem anderen in den mannshohen Mülleimer wirft, ein mühevolles und längeres Unterfangen. Als die letzte Klappe fällt, sagt es: „War is nist“ – und läuft davon.
Wow.
Betroffenheit, Schuld, Trauer, noch mehr Schuld, und dann: Abspaltung.