14.3. Samstag. Die Leute unten auf dem Platz als wenn nichts wäre. In Gruppen von zwei bis zehn stehen sie zusammen in der Frühlingssonne, trinken Rosé vom Weinladen und schwatzen sich ihre Tröpfchen ins Gesicht. Und ich denke, mann, klar, würd ich auch gern, aber come on, lest ihr keine Zeitung? Es geht doch nicht nur um euch, sondern um alle. Und wie passt diese Sorglosigkeit zusammen mit den Preppern und dem Hamstern und dem ausverkauften oder rationierten Desinfektionsmittel (jeder bitte nur zwei) und den Home-Office-Vorgaben und den zum ersten Mal in der Geschichte flächendeckend dicht gemachten Einrichtungen? Was soll diese Corona Party? Oder ist das eine Versammlung der Berliner Impfgegner? Ist das: Wir gehören eh nicht zur Zielgruppe, denn wir sind jung und gesund? Oder ist das: Wir sind hier in Deutschland, was soll schon passieren? (Klar, unser zusammen gespartes Gesundheitssystem wird uns retten.). Ist das: Politik du kannst mich mal, statt wie sonst: Wo bleibt die Politik? Oder ist das Tanz auf dem Corona-Vulkan, heute nochmal feiern, weil morgen ja vielleicht schon krank? Versteht man es erst, wenn man den ersten Infizierten kennt oder selbst krank wird? I dont know. Ich finds jedenfalls im höchsten Maße nicht okay.