Juni 2014 – Hubots, nochmal

2. Staffel beendet.

ich frage mich, wie ich das finde, dass die Serie die Hubots unterteilt in den gemeinen Hubot und den besseren Hubot.

 

Der Elite-Hubot ist von David Aischa (verrückter, unglücklicher Frankenstein-Wissenschaftler) entwickelt und mit einem besonderen Code ausgestattet. Dieser Hubot hat ein Bewusstsein, einen eigenen Willen, er will leben und respektiert werden wie ein Mensch.

Und dann gibt es noch den Normalo-Hubot. Er ist eine einfache Maschine, programmiert Dienstleistungen zu erbringen, manche einfacher, andere komplexer. Dieser Hubot wirkt zuweilen recht mitleiderregend und schützenswert. Man empfindet es als gemein, wenn er manipuliert, abgeschaltet oder missbraucht wird. Denn er kann sich ja nicht wehren, ist seiner Programmierung und der willfährigen Nutzung des Menschen ausgeliefert.

Jedenfalls ist das ein bisschen so, als gäbe es zwei verschiedenen Klassen von Schwarzen, bessere und schlechtere. Macht die Serie dadurch nicht einen eigenen Rassismus auf? (Also ohne ihn als erzählerisches Element zu nutzen, ohne das Prinzip zu reflektieren, meine ich, sondern es zu etablieren).

Kann natürlich sein, dass sich das im Laufe der Serie nun konsequent dazu weiter entwickelt, dass die Elite-Hubots sich die Normalo-Hubots unterwerfen. (in Südafrika hatten die coloureds einen besseren Stand als die blacks).  Obwohl es im Moment eher so aussieht, als wäre zumindest ein Teil der Elite-Hubots vor allem angetreten, sich die Menschen zu unterwerfen. Der andere Teil möchte hingegen friedlich mit den Menschen zusammen leben. Also zwei verschiedene politische Haltungen/Strategien, radikal-extremistisch oder gemäßigt. Diese Teilung vollzieht sich aber innerhalb der Elite-Hubots.

Durch die Etablierung des David Aischa-Codes erzählt die Serie also nicht – so Cs Theorie neulich beim Kaffee in der Weinerei- von verschiedenen Haltungen, wenn sie die Elite Hubots neben bzw. über die gemeinen Hubots stellt. Sondern sie entwickelt zwei verschiedene Klassen von Hubots, spricht ihnen jeweils essenzielle Eigenheiten zu, die sie unterscheiden. Reproduziert sie damit nicht das rassistische Prinzip, das sie vorgibt zu bearbeiten. Oder kurz gefragt: Ist sie rassistisch?

Interessant übrigens, dass die sukzessive Menschwerdung auch der gemeinen Hubots – z.B. durch die Manipulation des Menschen oder weil er darauf programiert ist, dazu zu lernen –  dazu führt, dass sie die Aggression für sich entdecken. Essential Part of being human. Dass das Menschsein eine Last ist, begreift Florentine in den letzten Folgen der 2. Staffel schmerzhaft. Sie verliert ihren Geliebten, ihr Baby und ihren Wohlstand.

Und zuletzt: Wie sieht es aus mit dem Umkehrschluss. So wie der Hubot sich sehnt, ein Mensch zu sein, sehnt der Mensch sich, ein Hubot zu sein. Er würde so gerne funktionieren, nach den Programmen, die die Umwelt ihm vorgibt. Aber ständig scheitert er.