April 2016 – Panama Papers

Ich kanns nicht erklären, aber die Panama Papers sind für mich richtig schlimm. Ich gebe auf. Ich lasse alle Hoffnung fahren. Ich sehe keinen Sinn mehr, in gar nichts.

Journalismus macht wieder Sinn, okay. Wenn auch nur aufgrund von tapferen jungen Männern, die bereit sind, ihren Kopf, ihre Karriere, ihre Biographie hinzuhalten für ein Leak. Nicht der Journalismus ist bei Moussac reingelaufen. Aber er hat den Leak artig und in internationaler Zusammenarbeit ausgewertet. Okay.

Die Panama Papers sind schlimm, weil sie jeder Moral, jeder Überzeugung davon, dass es irgendwo in den Demokratien dieser Welt irgendein Rest-Funktionieren gibt, den Boden entzieht. Die Skrupellosigkeit ist so total, so global, und gleichzeitig so ausdrücklich ignoriert und damit gewollt, dass nichts mehr übrig bleibt. Niemand ist nichts mehr zu glauben, es gibt kein Vertrauen mehr, in gar nix. Nicht mal die Aufdeckung scheint das hervorzubringen, was sie hervorbringen könnte.

Man kann sagen, es sei naiv, von etwas anderem ausgegangen zu sein, das war doch klar und schon immer so, aber das stimmt  nicht. Bei den Panama Papers geht es nicht um die Aufdeckung von irgendwelchem korruptem Herrschaftsscheiß. Bei den Panama Papers geht es um die Aufdeckung der völligen Sinnlosigkeit.

Was macht man da raus?  Den Rückzug ins Private? Was soll das sein? Draußen scheint die Sonne, lass uns spazieren gehen und ein paar Leute treffen?