September 2014 – (Greece) beliebig

T. sitzt neben einer Frau auf einer Terrasse mit Blick aufs Meer. Die Unterhaltung ist sanft, kreist um gemeinsame Pläne. Ab und an wird leise gelacht. Das könnte auch seine Freundin sein. Das könnte auch seine Freundin sein. Sie passen gut zusammen, so von hinten. Größe, Typ, alles stimmt. Er würde mit ihr schlafen, mit ihr in Urlaub fahren, leise flüstern und laut streiten. Er wäre genervt von ihr. Das wäre schön. Sie wären auf Fotos drauf. Wie sie da so nebeneinander sitzen. Jemand würde die Fotos zeigen und sagen: Und das sind A. und B., die waren auch dabei. Im Grunde ist es also egal. Es könnte auch jemand anders sein. Ist das bei mir auch so? Ist das bei allen Menschen so? Ist es einfach egal, beliebig, austauschbar? Schon jemand, der passt, das ist klar. Aber es passen viele. Oder? Oder passen nur wenige? Passt nur ein einziger? Die Meinungen gehen auseinander, andauernd, in den Ambivalenzen der Moderne. Parship, das Liebestool unserer Zeit, hat das Konzept der romantischen Liebe auf den Punkt gebracht. Man hat Wünsche und Vorstellungen, einen ganzen Katalog davon und einen Algorithmus. Und mit dem findet man dann die große Liebe, den einen. Den einen, der passt.

Ich pass nur zu einem. Das ist ein Erfahrungswert. Und es hat wenig mit passen zu tun. Herzlich relativ wenig mit passen zu tun. Soviel steht fest.