Ich sitze bei Ikea über einem Kaffee für family member, da klingeln alle Handys auf einmal. Probealarm der Bundesregierung. Tränen steigen mir in die Augen. Der Warnton rührt
an eine Seite in mir.
Ich denke an meine Mutter, der die Tränen kamen, wenn die Düsenflieger in den 80ern über unser Haus schossen
und sie sich im Krieg befand, als Kind, auf dem Weg in den Bunker.
Da ist jemand, der sich Sorgen macht. Auch deshalb steigen die Tränen hoch, jemand, der es wissen muss, der das Szenario kennt. Das in der Luft liegt. Das aufgerufen wird vom Ton, ähnlich schrill wie damals, als ich das Kind eines ganz anderen Krieges war. Das Amt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Warnstufe: Extreme Gefahr. Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. Es besteht kein Handlungsbedarf. Dies ist ein Probealarm.
Kurzes Aufschauen, Schreck, Irritation, Lächeln, kurzes Gespräch dazu bei den Sitznachbarn hinter mir. Das wars. Alle essen weiter, Köttbullar jetzt auch vegan.
Ich ärgere mich, dass ich die Meldung nicht abfotografiert habe. Als ich vom Link zurückscrolle ist sie weg.