November 2020 – Corona 39 – Lockdown light

Light ist eigentlich gar nichts mehr.

Jedes WE werden die Demos größer, die Leute aggressiver, Querdenker, die was von Sophie Scholl faseln und Anne Frank, alles wird immer noch bodenloser, im telegram-Kanal treffen sich die Wahnsinnigen.

Museum Kino Theater Club Café Bar Restaurant, alles zu. Die Mall hat offen. Außerdem Schule und Arbeit. Eigentlich müsste ein harter Lockdown her, aber angesichts der protestierenden Massen und des bevorstehenden heiligen Festes traut sich das auch keiner mehr. Außer Merkel, von der sich die Ministerpräsidenten gerne gar nix mehr sagen lassen.

Kurz vor dem Lockdown überfällt mich die Platzangst. Ich komm hier nicht mehr raus. Die Türen gehen zu und angesichts der Zahlen und des bevorstehenden Winters werden sie es lange, lange bleiben. Ich brauche einen Moment, um zu adaptieren, es von mir weg zu halten, das mulmige Gefühl, mich zu fokussieren, auf das, was möglich ist. Ich überlege eine Bar zu eröffnen, drei Haushalte darf man in Berlin zusammen führen, ließen sich also zwei Leute mit Abstand und German Stoßlüften bespaßen. Aber ich muss eh die ganze Zeit arbeiten.