Zuerst musst du so tun, als wär`s wahnsinnig wichtig. Du musst dich reinhängen und dranbleiben und verzeihen und weitermachen, du musst es leben und reden, aber auch nicht zu viel, du musst das breit machen in dir und in deinem Leben und es zulassen, du musst teilen und teilnehmen und fragen und zuhören, du musst die Nähe aushalten und die Distanz, die Liebe und den Hass, die Schönheit, das Glück, die Hässlichkeiten und die Verzweiflung, du darfst den anderen nicht einengen, aber auch selbst nicht zu kurz kommen und und und, wichtig wichtig wichtig, jahrelang
Dann, von einem Tag auf den anderen. Musst du so tun, als wärs nicht wichtig. Als wärs nie wichtig gewesen. Du musst es vergessen. Du musst es ignorieren, hinterfragen, kaputt machen, zersetzen, über den Haufen werfen, beerdigen. Du musst es „egalisieren“, banalisieren, es als Einbildung, Projektion, Fehler, Abhängigkeit, Schuld deklarieren. Du bist jetzt wichtig, dich musst du lieben, dir musst du genügen. (Als wär das nicht die ganze Zeit schon sinnvoller Teil davon gewesen.)
Das ist die Aufgabe. Der Anspruch. Die totale Verunwichtigung von Liebe und Beziehung.
Und natürlich
muss dir eines Tages.
Wieder jemand
wahnsinnig wichtig sein.
Aber da.
Mach ich nicht mit.