T. gewinnt einen mit 10.000 Euro dotierten Preis. Eine Freundin, der er es in meiner Anwesenheit erzählt, sagt spontan zu mir: Jetzt hast du da einen Millionär.
Bei der Verleihung des Preises, wiederum eine andere gemeinsame Freundin. Fragt mich: Und, bist du stolz? Ich sage, ja, klar, du nicht? Sie: Wenn er dir jetzt Schuhe kauft.
Ladies – was ist los mit euch? Schuhe, Millionär? 2018, really?
Was schlüpft da raus, für einen Moment? Denn beide Frauen sind weder doof, noch unreflektiert, noch komplett hinterm feministischen Mond. Was für eine Sehnsucht wird da offenbar? Was für eine Grundannahme? Dass es doch das ist, was wir Frauen alle wollen, wovon wir träumen: von einem Mann, der reich ist und uns versorgt, und zwar mit Schuhen? Der uns auf Händen trägt, weil wir in den Schuhen nicht laufen können?
Diese unangenehme Annahme von Gleichheit auch, diese augenzwinkernde Eingemeindung in eine Schwesternschaft, dieses Pendant zum männerbündischen Kneipengespräch, das mir hier aufgedrückt wird, so von Frau zu Frau, vorbei am Mann auch, der mit am Tisch sitzt, zuhört, seine Objekthaftigkeit miterlebt.
Sexismus unter Frauen ist das. Youtoo, fasst euch mal an die eigene Nase.