Wir sitzen in einem Zug. Falls wir an einer BEDARFSHALTESTELLE aussteigen wollen, müssen wir uns beim TRIEBFAHRZEUGFÜHRER melden. Wer will sich schon bei so jemand melden.
Wir steigen in Bad Birnbach aus. Der Bahnhof sieht, wie alle anderen Bahnhöfe, an denen wir seit Passau vorbeigefahren sind, aus, als wäre er ziemlich günstig zu erwerben. Auf der einen Seite hat man Schienen, auf der anderen eine Schnellstraße. Und wo ist jetzt Bad Birnbach? Hier ist jedenfalls nichts. Theoretisch gibt es einen Bus nach Bad Birnbach rein. Theoretisch könnten wir auch 2,5 Kilometer mit unseren Koffern die Schnellstraße entlang laufen, bis wir bei der Kirche im Dorf sind. Das Hotel seufzt am Telefon und schickt den Naivlingen aus der Großstadt ein Taxi. (Familienbetrieb. Die fahren hier alle und alles in dritter Generation).
Wir machen uns auf die Suche nach dem autonom fahrenden Bus und folgen der Spur aus Warn-Gelb, die krasse 800 Meter lang ist und von „Achtung! Autonom fahrendes Fahrzeug“-Schildern gesäumt wird. Überhaupt ist man sehr sehr vorsichtig mit diesem unberechenbaren, gefährlichen, neuen Ding. Man wirbt um Akzeptanz, und 15 Stundenkilometer sind das höchste der Gefühle für den kleinen Bus, eine echt süße, quadratische Kiste. (Der würde bestimmt gerne schneller fahren).
Da vorne ist er! Wir haben ihn, 15 km/h, eingeholt.
Wir steigen ein, da geht er kaputt.
Die Begleitperson – die ihr „audonomes Bussle“ jetzt schon liebt, jetzt schon so viel emotionale Affinität zur Maschine aufgebaut hat wie zu einem Haustier, so viel Pflege, Sorge, Ärger braucht und macht es – ist unglücklich. Sie versucht es mit: Did you turn it off and on again, tippst auf dem Bildschirm rum, aber es ist nichts zu machen, das Bussle ist durcheinander, Fachausdruck: Abgestürzt.
Am nächsten Tag versuchen wir es nochmal. „Wegen Systemprogrammierung heute keine Fahrten“, steht an der Haltestelle. Ich weine fast. So kurz vor autonom gefahren! Damn.
Aber die Rottal-Therme und der Igel auf dem Rasen waren auch okay.