Bei B. und N.
Es gibt Frühstück und tollen Käse, alles ist am Platz, gebügelt, sauber und aufgeräumt. Es gibt Einkaufstaschen, die man mitnimmt, wenn man zum Bäcker geht oder auf den Markt. Das tut man nämlich. Es gibt Laken und Besuchercouches und schöne einzelne Dinge und viel Kultur in den Regalen. Es gibt Wege, die man mit dem Rad fährt und geregelte Arbeitszeiten. Alles ist komfortabel und unaufdringlich und ohne jeden Anspruch an andere, es genauso zu machen.
Zum ersten Mal reden sie übers Streiten zwischen sich. Wusste ich vorher gar nicht, dass es das gibt.
Alles ist wie immer sehr entspannt und lustig. Wir lachen viel. Ich komme immer ins Quasseln, ermutigt vom aufmerksamen Zuhören. T. rutscht in sich zurück, wie so oft auf Reisen, um dann für ca. fünfzehnminütige Phasen aufzuwachen und Dinge zu erzählen, die alle interessieren und zu denen er eine dezidierte Meinung hat. Ich fühle mich wohl hier, auch weil das Wetter schön ist, das ist in 95 Prozent der Fälle ja leider nicht so und es kann auch kalt und depri und selten sogar langweilig und fremd sein hier.
Ich mag das Trinken in der Bar und den Flohmarkt und die kurzen Wege, den Dom, den Bunker und die Second Hand Läden, auch wenn die Marktstraße nicht mehr so toll ist wie in den 90ern. Hamburg hatte noch nie ein Problem damit soft zu sein, anders als die Berliner. Deshalb kommt meine Palm Beach Windjacke hier auch gut an, während mein Tiger-Shirt eher für Irritation sorgt.
Was für ein gelungener Wochenendausflug!