Juni 2014 – War Room

L. erzählt mir von seinem letzten Arbeitsplatz.

Es handelt sich um ein großes deutsches Unternehmen im Bereich der Telekommunikation.

Dort gab es einen War Room. Kein Witz. Versammlungsort für die Chefetage.

Und fire drills, zu denen die Führungsetage morgens um 4 Uhr zusammen geschrillt wurde (hätte man auch um 9 Uhr machen können).

Und ein rotes Telefon. Auch kein Witz.

Wo wir sind, ist vorne, sagte mal jemand von ganz oben (L. meint sich zu erinnern, dass das ein Spruch der SS war).

Im Sightseeing Bus hat jemand auf die Frage, was die Anwesenden so beruflich machen, gesagt: We hunt people.

(Und da wundern die sich, dass Frauen keine Lust auf diese Jobs haben. Dass sie keine Lust haben, Männer zu werden und in diesem systemischen Schwachsinn  Mimikry zu betreiben).

L. saß 25 Stunden in Telkos (Telefonkonferenzen). Jedes zweite Wochenende hat er nicht geschlafen. Er hatte andauernd Bereitschaft. (als wären sie Chirurgen in der Notaufnahme, als ginge es um Leben, als ginge es um irgendwas Wichtiges!)

Einer von ganz oben ist irgendwann ausgestiegen mit den Worten I want my life back.

L. sagt übrigens, durch die Quote wird es mehr Frauen geben, aber am System wird sich nichts ändern. Nur die Frauen werden sich ändern.