Mai 2019 – verloren gehen

Ich gehe verloren an einer Kreuzung auf einer Straße in einer Stadt, die ich kenne, ich weiß nicht, wo ich bin, es gibt keine Straßenschilder, aber ich muss dringend auf den Zug, ich komme zu spät, wenn ich den verpasse, das wird teuer, ich hab aber kein Geld, ich weiß nicht, ob ich die S-Bahn nehmen könnte, aber wo fährt die ab und wann, und reicht es dann noch,
zum Laufen ist es zu weit, es kommt kein Taxi, niemand ist hier, kein Auto, kein Fußgänger, keine Bahn, es ist zu früh am Morgen, ich gerate in Panik, ich bin völlig haltlos, tippe fahrig auf meinem Handy herum, drehe und wende mich, auf der Suche nach Orientierung, Nein, Nein, Nein, bettle ich, Nein, nein, nein, rufe eine Taxinummer an, aber die gibt es nicht mehr, bei einer anderen sagt man mir süffisant, ich sei in der falschen Stadt, ich kann mich nicht konzentrieren, nicht sortieren, denk nach, was muss man machen, denk nach, was muss man machen, in so einer Situation!

Das war letzten Oktober.

Heute kommt mir das vor wie ein Vorbote der Trennung.